Kokosöl ist als echtes Wundermittel bekannt, zahlreiche Menschen schwören auf das Öl, sei es im Essen, als Make up Entferner oder als Tattoopflege. Doch was genau sind eigentlich die Vor- und Nachteile von Kokosöl als Tattoocreme?
Wir haben dir alles Wissenswerte zusammengefasst.
Was für ein wÖLiges Gefühl!
Was ist bei der Creme für die Tattoopflege wichtig?
Eine Tattoocreme muss den Körper bei der Wundheilung unterstützen, die Haut mit Feuchtigkeit versorgen, frei von Chemie sein und einen UV Schutz enthalten. Denn die frisch tätowierte Haut verfügt über keinen eigenen UV Schutz, muss sich gegen Keime und andere Eindringlinge wehren und sich ungestört regenerieren können. Von Vaseline, Zinksalbe, Penatencreme und normalen Hautlotionen ist abzuraten. Viele Tätowierer*innen haben Tattoocremes, auf die sie schwören, so hat zum Beispiel das Tattoostudio “Mommy I’m Sorry” eine eigene Pflegecreme entwickelt. Sehr verbreitet ist auch Bepanthen als Wundsalbe. Oder eben: Kokosöl.
Kokosöl bei einem frischen Tattoo
Kokosöl als Pflegecreme für ein frisch gestochenes Tattoo zu verwenden hat viele Vorteile und ja, man kann durchaus nur mit Kokosöl pflegen. Es gibt allerdings auch die Empfehlung, eine Tattoo Pflegecreme und Kokosöl zu kombinieren und die ersten drei Tage nach dem Stechen nur die Pflegecreme zu nutzen und dann Kokosöl hinzuzunehmen. Kokosöl ist deshalb so gut zur Tattoopflege geeignet, da das Öl durch die mittelkettigen Fettsäuren viel Feuchtigkeit spendet. Großer Bestandteil des Kokosöls: Die Laurinfettsäuren, welche in vielen Cremes enthalten sind und aufgrund ihrer desinfizierenden Wirkung vor Bakterien schützen. Die Proteine im Kokosöl heilen beschädigte Zellen und das Vitamin E sorgt für eine glatte Haut ohne Risse (allerdings handelt es sich hierbei wirklich nur um Spuren). Zusätzlich hat Kokosöl einen leicht kühlenden Effekt. Wo man sich sicher sein kann: Reines Kokosöl ist ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe ;-), ohne Tierversuche und Kokosöl ist selbstverständlich vegan. Bitte achte darauf, ein Bio Öl zu verwenden. Ein weiterer Pluspunkt: Wenn du Kokosöl übrig hast kannst du es perfekt in der Küche oder auch weiterhin im Bad weiterverwenden.
Wie pflege ich mit Kokosöl?
Solltest du dich dafür entscheiden, dein Tattoo nur mit Kokosöl zu pflegen (gut ist auch die Kombination aus einem Tattoopflegeprodukt und Kokosöl), musst du die tätowierte Stelle nach Abmachen der Folie sanft waschen. (Kleiner Hinweis: Eine Folie trägst du nur für ein paar Stunden, ein atmungsaktives Pflaster 3 Tage lang.) Du spülst dein Tattoo mit desinfizierten Händen, lauwarmen Wasser und wenn überhaupt mit einer pH neutralen Seife. Achte darauf, dass die Brause nicht zu hart eingestellt ist. Du merkst, dein Tattoo musst du wirklich mit Samthandschuhen anfassen. Tupfe das Tattoo nach dem Waschen mit einem fusselfreien Handtuch sanft ab und trage das Kokosöl dünn auf, damit die Haut nicht aufquillt. Von nun an musst du dein Tattoo mindestens zweimal am Tag eincremen und vorher immer waschen. Nach drei Wochen kannst du mit der täglichen Tattoopflege beginnen und dein Tattoo einmal am Tag eincremen. Hier kannst du weiterhin Kokosöl verwenden.
Kokosöl bei einem abgeheilten Tattoo
Wie bereits erwähnt kannst du Kokosöl auch langfristig, also bei einem abgeheilten Tattoo verwenden. Ab der dritten Woche kannst du mit der langfristigen Pflege anfangen und dein Tattoo einmal täglich verwöhnen. Denn Kokosöl hat alle Eigenschaften, die wir bei einer Pflegecreme lieben. Es spendet Feuchtigkeit und reguliert den Säure-Basen-Haushalt und lässt die Haut so langsamer altern, hat einen (wenn auch geringen) UV Schutz (daher nicht als Sonnencreme verwenden) und wirkt antibakteriell. Zudem ist Kokosöl in vielen Pflegecremes enthalten. Weitere Inhaltsstoffe, die wir lieben: Aloe Vera, Shea Butter oder grüner Tee. Ahh… Wellness pur!
Nachteile von Kokosöl
Du hast sicher auch schon kontroverse Meinungen zum Kokosöl gelesen. Das meiste davon gilt allerdings für die Einnahme von Kokosöl. Zum Auftragen von Kokosöl gibt es zwei negative Aspekte. Einmal: Kokosöl ist schlecht für die Umwelt, da die Kokospalmen in weit entfernten Gebieten wachsen. Somit legt das Kokosöl einen weiten Transportweg zurück und es wird auf dem Weg viel klimaschädliches CO2 freigesetzt. Zudem müssen die meisten Kokosbauer finanziell mehr unterstützt werden, da laut WWF 60% der Kokosbauer auf den Philippinen unter der Armutsgrenze leben. Wir würden dir daher Kokosöl nicht unbedingt als langfristige Tattoopflege empfehlen. Aber auch zum gesundheitlichen Aspekt gibt es Anmerkungen. So behauptet der Dermatologe Joshua Zeichner, dass man Kokosöl nicht auf offene Wunden auftragen soll, da es zu Irritationen kommen kann. Zumindest sollte man Kokosöl vermeiden, wenn man zu Akne neigt und eher Shea Butter verwenden.